Grandiose Darstellerinnen: Luisa Oesterwiemann in der Rolle der  Alice  und Eva Marten in der Doppelrolle als gestrenge Gouvernante.


Die umjubelte Premiere des zauberhaften Stücks aus der Feder von Lewis Carroll machte jüngst Lust auf die weiteren Aufführungen am kommenden Wochenende. Die große Ausdruckskraft und anrührende Spielfreude der jungen Darsteller bis in die kleinsten Rollen hinein sowie die wunderschönen Kostüme und das grandios gestaltete Bühnenbild machen jede Vorstellung zu einem echten Erlebnis – nicht zu vergessen das hinter der Bühne perfekt agierende Musicalorchester.

„Wir haben zusätzliche Boxen an der Traverse befestigt. Dadurch entsteht der Eindruck einer von vorn kommenden akustischen Einheit“, erklärte Leenen im Gespräch mit der „Glocke“. Für das märchenhaft schöne Bühnenbild zeichnet Verena Pöppelbaum verantwortlich. Die 24-jährige Kunststudentin hat eigens an einem Seminar des bekannten Düsseldorfer Karnevalswagenbauers „Tilly“ teilgenommen, um weitere Kniffe des plastischen Gestaltens zu erlernen.


Das Spiel beginnt in der heimeligen Wohnstube. Die schrulligen Erbtanten Didi und Dele (köstlich dargestellt von Adeline Moreau und Laura Zwick) haben sich angekündigt. Die gestrenge Gouvernante (herausragend besetzt mit Eva Marten) nimmt Alice (dickes Lob an Luisa Oesterwiemann) in die Pflicht, sich um Himmels willen zu benehmen und den Tanten jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Wohlwissend, „dass Papa pleite ist“, ist Alice der Besuch der Tanten dennoch herzlich egal. Sie hat nur das weiße Kaninchen im Sinn, das ihr der Gärtnersohn Billy (Paraderolle für Dominik Fürst) geschenkt hat, und erträumt sich für ihr „Bommelschwänzchen“ einen Luxusbau mit vielen Geheimzimmern und Karottentapete. Die Tanten indes verabscheuen Kaninchen. Als sich der Nager ausgerechnet über die leckeren Törtchen hermacht, schnappt der Geldbeutel für immer zu. Jetzt kann nur noch der Schatz des Großvaters (Timo Schlüter glänzt in mehreren Rollen) helfen. Der aber kann sich nicht mehr erinnern, wo er vergraben ist. Alice hat eine Idee: „Wir brauchen ein Spürkaninchen.“ In Windeseile entfernen die fleißigen Bühnenbauhelfer die Wohnzimmerkulisse. Alice steht im Garten vor einer geheimnisvollen Tür und findet dort ein merkwürdiges Fläschchen. Obwohl sie weiß, dass „Gifte unangenehme Nebenwirkungen haben können“, trinkt sie daraus. Plötzlich wird sie winzig klein und das Abenteuer im Wunderland beginnt.

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Bilder: Vredenburg